Tag 12

Ich sitze am Bettende, während ich ein Fußbad nehme und vegane Schokomandelmilch trinke. Zeit, um meinen Blog nachzuholen. Ich hoffe, ich kann mich an alles erinnern 🙂

Aufgrund des freundlichen Wetters entschieden ich und Arrow uns heute mal gegen 5 Uhr morgens aus den Betten zu erheben. Eigentlich war alles wie immer, nur hat sich da mein Zelt gedacht: „Nö. Ich stell mich jetzt quer.“ So hat sich meine Zeltstange, als ich versuchte diese aus dem Führungstunnel herauszuholen, innen geöffnet. Mit vereinten Kräften gelang es uns nach cirka 15-20 Minuten die Stange herauszuholen. Und da wir Männer bei Ungeduld eben zu etwas mehr Gewaltanwendung neigen, gab es dann noch zwei Löcher in dem Führungstunnel obendrauf. Und so begann unser Tag.

Unser nächster Stopp sollte uns zum Paradise Valley Cafe führen, einem kleinen Restaurant an einer Straße. Da uns keiner mitnehmen wollte beim Versuch zu Trampen, gingen wir eben zu Fuß hin. Ein paar extra Meilen haben noch keinem geschadet 😉

Unterwegs dann das hier:

Es tut einfach gut, wenn man mal über banale Dinge wie einen kiffenden Gandalf lachen kann 😀

Im Paradise Valley Cafe gab es dann, als einzige vegane Speise, einen sehr trockenen Burger mit geschmacklosen Pommes. Das eisgekühlte Wasser hat das dann doch wieder wett gemacht. Jedenfalls hat uns dann so ein älterer Typ angequatscht. Hat uns ausgefragt und zugelabert, während wir genervt aßen. Doch was wir nicht ahnten, der Mann (Trailname: Grumpy) hat uns ein paar wichtige Infos mitgeteilt. Es hieß, dass es ein paar Meilen vor Idyllwild einen großen Erdrutsch gegeben hatte. Da wir vielleicht später noch Anderen von unserem Abenteuer erzählen wollten, entscheiden wir uns (am folgenden Tag) eine alternative Route vier Meilen vor dem Erdrutsch runter ins Tal zu nehmen und von da aus zu Idyllwild zu trampen. Grumpy hat uns freundlicherweise zurück zum Trail gefahren und uns sogar angeboten, uns morgen nach Idyllwild mitzunehmen. Toller Typ! Hörte zwar nicht auf zu reden, aber er hat ein reines Herz 🙂

Wir fanden einen tollen Zeltplatz. Und wir waren nicht allein. Außer uns beiden, waren da noch „Swiss Bitch“ (Story: er hat einen Reiter getroffen, der ihn gefragt hat, wo er herkommt. Darauf antwortete er lässig: „Swiss Bitch!“ Ein neuer Trailname war geboren..), „50 Cal“ (Cal – Caliber. 50 Kaliber. Waffenliebhaber), „Team Sloth“ (ein Dreiertrailname, zwei Mädels und ein Junge, sloth für langsam), „Nomad“ (langer, geflochtener Bart) und „Gizmo’s Dad“ (er wanderte früher den Appalachian Trail mit seinem Sohn Gizmo).

Illegaler Weise haben wir ein Feuer gemacht (normalerweise in ganz Südkalifornien verboten). Das war vielleicht eine ausgelassene Stimmung. Der Junge von Team Sloth hatte sogar eine Gitarre dabei und hat nebenher ein bisschen Begleitung gemacht. Und so ging es bis in die Nacht 🙂

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