Tag 14

Wahnsinn, schon zwei Wochen sind vergangen seit dem Start an der US-mexikanischen Grenze. Verrückt, wie viel man innerhalb dieser Zeitspanne erleben kann.

Am Abend zuvor war ich noch schick essen. Und zwar ganz exklusiv in einem veganen Restaurant. Es war wirklich lecker, aber um den Hunger eines Wanderers zu stillen, einfach nicht genug. Hinterher gab es Eis auf Kokosbasis.

Brauner Reis, Humusmischung, Salat, Gemüse und Nüsse

Die Strapazen der letzten Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Meine abgeklebte Blase hat sich beispielsweise wieder gefüllt. Ich wusste gar nicht, dass das überhaupt möglich ist. Drei Stück zähle ich jetzt. Wow.

Hier ein Bild, um sich das Ganze besser vorstellen zu können. Durch meine Einkaufstätigkeiten in Idyllwild ist sie selbstständig geplatzt. Interessant, dass man die einzelnen Hautschichten ausmachen kann. Und ja, es tut weh. Aber keine Sorge, ich habe schon Schlimmeres bei anderen Wanderern sehen dürfen.

Des Weiteren hat sich mein eingewachsener Nagel am rechten Fuß noch nicht wirklich gebessert. Ich haderte, ob ich nochmal zum Arzt gehen sollte. Die Bewertungen fielen jedoch eher negativ aus, also entschied ich mich dafür, erstmal zur Apotheke zu gehen. Leider hatten sie keine Nagelspange da (die hält den Nagel davon ab in das umliegende Gewebe zu wachsen). Ich kaufte mir auf Anraten sogenanntes „Epsom Salt“, dabei handelt es sich um Magnesiumsulfat. Bei regelmäßiger Anwendung mit Fußbädern solle es helfen bei der Abheilung – ich bin gespannt!

Als Nächstes war meine Wäsche an der Reihe, denn nach Blumen und Parfum duftete die auch nicht mehr. Da ich noch nie in einer Wäscherei Kleidung wusch, musste ich mich erst einmal durchfragen.

Idyllwild ist ein wunderschönes kleines Städtchen inmitten von Nadelgehölz. Überall sehe ich solche Rieseneichhörnchen mit total buschigen Schwänzen, die munter miteinander toben und die Bäume hoch und runter flitzen. Die Menschen sind bis jetzt alle freundlich gewesen und obwohl ich erst seit Kurzem hier bin, gefällt es mir schon ausgesprochen gut.

Mein Zimmer kostete 30$ und so entschloss ich mich die nächste Nacht auf dem nahegelegenen Zeltplatz für 5$ zu verbringen. Kein schlechter Deal.

Weiter ging es mit Einkaufen. Da ich meinen Hunger schon recht gut einschätzen kann, dachte ich mir: Ah ja. Lieber ein bisschen zu viel als zu wenig.

Und so kamen die Kilos schnell zusammen. Na Prost Mahlzeit beim Schleppen 🙂

Überreste eines Sonnenbrands.

Ansonsten war der Tag durchaus entspannt. Ich habe die zwei Mädels wiedergetroffen, mit denen ich ich am Southern Monument an der Grenze startete. Chef (sie trägt eine Kochmütze auf dem Trail) und Emma (die Französin). Wir hatten ein lustiges Wiedersehen. Ich überlege, ob ich den morgigen Tag schon wieder starten möchte, oder ob ich mir noch einen Tag Ruhe gönne.

Ich gebe euch im nächsten Eintrag bescheid 🙂

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