Es war ein wunderschöner Morgen, klare und kühle Luft mit einer Prise Sonnenschein. Da in meinem Zelt irgendwie immer recht viel Feuchtigkeit entsteht, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, morgens als erstes meinen Schlafsack an der Luft zu trocknen. Dazu nehme ich meine beiden Treckingstöcke. Ich habe nämlich absolut keine Lust auf Feuchtigkeit beim Einschlafen. Stell dir vor, du läufst 22 Kilometer durch die Berge und abends wartet ein feucht-klammer Schlafsack auf dich. Keine sehr angenehme Vorstellung. ^^


Die Aussichten von Heute haben noch einmal alle Erwartungen gesprengt. Unfassbare Weiten. Für einen Moment dachte ich, ich blickte auf das Meer, dass sich vor mir scheinbar unendlich auszubreiten schien. Ein Meer aus Wolken.



Dann wieder Schnee. Und diesmal so richtig schön glatt und rutschig. Das Vorankommen hat sich auf ein Minimum reduziert, wir mussten höllisch aufpassen nicht auszurutschen. Was mir nur teilweise gelang. Immer wieder hat es mir das linke Bein weggezogen und jedes Mal konnte ich mich nur gerade so mit meinen Stöcken sichern. Meine abgelaufenen Schuhe sind mir da oben zum Verhängnis geworden. Plötzlich war da so ein Loch im Eis, was ich total übersehen haben muss. Und schwupps war fast mein ganzes linkes Bein unter einer Eisschicht verschwunden. Das Ganze hat mir einen riesen Schreck eingejagt, ich konnte mich jedoch gerade so selbstständig befreien.




Auf einmal lag da so ein Seil herum. Neu vergepackt, 100 Fuß lang und damit nicht wirklich leicht. Nach einer Runde Schere, Stein, Papier war es entschieden. Arrow trägt das Seil. 😀




Dann hat sich Arrow den Fuß umgeknickt. Das sollte dem armen Kerl noch zwei weitere Male an diesem Tag passieren. Die Sonne wurde richtig heiß. Ich habe heute vermutlich mehr Eidechsen und andere kleine Wüstenbewohner gesehen, als bei meinem letzten Zoobesuch.





Und dann passierte es plötzlich. Ich erreichte 200 Meilen (320 Kilometer). Super Gefühl.

Die letzten fünf Meilen zum Zeltplatz bin ich ohne Arrow losgespurtet. Ich musste mich beeilen, der Abend begrüßte schon die Nacht. Das von Westen in das Tal einströmende Sonnenlicht warf wunderschöne Schatten und erzeugte eine besondere Stimmung.


Unten angekommen, traf ich auf Jake (der mit der Gitarre) und Apex. Es war eine sehr warme Nacht im Tal. So warm, dass ich meinen Schlafsack nur als Decke nutzte. Ich spürte schon heute die aufkommende Hitze des nächsten Tages.