Ich hatte einen wundervollen Sonnenaufgang über Silverwood Lake. Und da bereits früh die Wärme des Tages zu spüren war, ging ich noch eine Runde im See schwimmen. Herrlich erfrischend. Und endlich dachte ich mal daran, mir die Haare zu waschen. Und so ging ich gereinigt und erfrischt in die Welt.
Übrigens funktionierte meine Powerbank plötzlich wieder. Ich wollte sie gerade wegwerfen, als ich sie noch ein letztes Mal testete, dieses mal mit Erfolg! 🙂

Der See glitzerte in der Morgensonne und spiegelte die Sonnenstrahlen. Ein Bild, was mich in Staunen versetzte.

Ich war zwar wieder allein, doch heute hatte ich Spaß beim Wandern und machte mir keine große Platte daraus. Das Wasser schmeckte wieder einmal hervorragend. Und so trank ich im Schatten und schätzte die Gaben der Natur.

Es wurde warm, sehr warm sogar. Es kam ein ganzes Stück Anstieg auf mich zu. Ich fühlte mich heute eher wie im Dschungel, als wie in der Wüste. Alles voller Insekten, Vögel und vor allem Bremsen. Große, lästige Viecher, die mich niemals anhalten ließen und wenn ich es dann doch tat, hatte ich wieder einen schmerzhaften Biss mehr. Manchmal schwirrten fünf Stück auf einmal um mich herum.







Dann kamen Aussichten. Und was für welche. Die Welt lag mir zu Füßen. Die Winde wehten extrem stark. Durch den Sturm mussten wir teilweise schreien, um uns gegenseitig verstehen zu können.



Wir gelangten zu Cajon Pass, einer Art Zwischenstation zu Wrightwood. Meine Füße brannten. Jeder Schritt eine kleine Folter für sich. Als wir in die Nähe der Autobahn kamen, überrumpelte mich der Lärm. Ich war darauf kein bisschen vorbereitet, nach all der Ruhe. Ich traf auf Nathan. Lustigerweise starteten wir gemeinsam am 17. Mai an der mexikanischen Grenze. In einem Subway bestellte ich mir ein Sandwich voller Gemüse und Avokado. Das schmeckte nichtmal schlecht. 🙂



Nathan erzählte mir ein paar Dinge über Pflanzen. So zeigte er mir etwa eine Pflanze namens Datura, von der man Halluzination bekommen kann. Allerdings würde sie auch viele Nebenwirkungen haben, weshalb sie legal wäre.
Hier zu sehen: der Poodledog Bush. Man sollte diesen nicht berühren. Er kann heftige Hautausschläge verursachen.

Wir wanderten vom späten Abend in die Nacht hinein, was sich als gute Idee herausstellte. Es war so schön kühl. Also machten wir die ersten fünf Meilen eines langen Aufstiegs bis zu einem Zeltplatz. Meine erste Nachtwanderung auf dem PCT.



Es war eine tolle Nacht ohne Mücken, Ameisen und anderes Getier. Ich schlief ruhig ein.