Bei Sonnenaufgang ging es los. Davor gab es jedoch noch etwas Frühstück und ich brauchte erstmal kurz, um richtig wach zu werden. Das war einer der Betonklötze, von denen ich schrieb.

Wir setzten also unseren Weg durch monotone Wüste fort. Hunderte, wenn nicht tausende Windräder säumten die Landschaft. Bei dem manchmal tosenden Wind keine schlechte Idee.





Es wurde heißer und heißer und wir wollten so schnell wie möglich in den nächsten Ort kommen. Wir bogen rechts in eine Straße ein und versuchten während des Gehens zu trampen. Doch keiner hielt an, während uns der Schweiß rann. Mir und Nathan ging nach ein paar Meilen das Wasser aus. An diesem Punkt machte ich mir so langsam Sorgen. Zum Glück hielt plötzlich ein UPS Fahrer an und wir durften hinten im Laderaum mitfahren. Kurz darauf gönnte ich mir in Mojave einen Smoothie.



Ich und Nathan fuhren mit einem Bus nach Tehachapi, um dort einzukaufen. In dem Laden merkte ich schnell, dass es kaum Auswahl gab und alles nur auf Junkfood hinauslief. Daher entschied ich mich nur Flip Flops zu kaufen, da meine Schuhe langsam anfingen zu drücken und ich in etwas anderen laufen wollte. Die Wüstensonne ließ nämlich meine Füße anschwellen. Also zurück nach Mojave und auf zum „Motel 6“. Dort nahmen wir uns zu viert (Nathan, die Kanadier und ich) ein Zimmer. Es waren noch eine Menge anderer Leute da, alle waren ein bisschen in Partystimmung und abends floss eine Menge Alkohol, wie ich so am Rand mitbekam. Emma, die Französin, stach ihrem Freund „King“ (den sie auf dem PCT kennenlernte) ein Tattoo auf die Unterseite des Oberarms. Sie hat echt Talent meiner Meinung nach, meinte aber sie mache das nicht professionell. Sie hatte keine Maschine, sondern eine art Nadel, mit der sie mit Tinte immer und immer wieder in seine Haut stach. Die meisten Hiker spielten im Suff eine Art Backpfeifenspiel, wie mir später erzählt wurde. Regeln und Sinn wurden mir leider nicht erläutert. 🙂
Es gab auch einen kühlen Pool. Ich hatte die Idee unter Wasser einen Handstand zu machen. Das ist mir dann auch irgendwie gelungen, nur ich musste mal wieder mit Wasser in der Nase klarkommen. Ich war so froh endlich einen Platz zum Ausruhen und heilen gefunden zu haben, die Strapazen der letzten Woche haben mich richtig „ausgenudelt“. 😀