Tag 44

Heute war Resupply an der Reihe. Ich musste mir Essen für den nächsten Abschnitt zusammenkaufen. Von Mojave nach Ridgecrest, cirka drei oder vier Tage. Dann legte ich mich zu den anderen in den Schatten eines großen Baumes, um die Hitze des Tages abzuwarten. Ich musste mein Tahini irgendwie aus der Büchse bekommen. Ich hatte keinen Öffner. Und weder die Tankstelle, noch die Wanderer oder der große Laden hatten Geeignetes. Und so setzte ich mich hin und wollte schon mit einem Stein die Büchse von oben aufreiben („Internetwissen“). Dann sah ich ein paar Leute aus einem Hotelzimmer kommen und fragte sie. Einer hatte tatsächlich einen Büchsenöffner da und half mir das Teil aufzumachen, damit ich das Tahini umfüllen konnte. Danke Mann, du hast mir den Tag gerettet! 🙂

Als es kühler wurde, probierten wir zurück zum Trail zu trampen. Ich und die zwei Kanadier sind an die benachbarte Straße gegangen und probierten es. Und tatsächlich dauerte es gar nicht lange, bis jemand anhielt. Der Mann war sehr freundlich, hat aber, als er mit uns sprach, immer viel zu lange zu uns gesehen und nicht auf die Straße. Manchmal sind wir halt etwas von der Spur abgekommen. Das schien ihn aber kaum zu stören.

Und damit: willkommen zurück in der Wüste! 🙂

Der Wind blies ordentlich. Je höher wir den Berg aufstiegen, desto heftiger wurde er. Die Wolken hielten die Sonne ab, was wenigstens ein kleiner Gewinn war. Doch der Ausblick wurde besser und besser, wir konnten auf das riesige Feld von Windrädern sehen. Der Sonnenuntergang offenbarte sich als wahres Spektakel. Das orange-goldene Licht flutete ein letztes Mal an diesem Tag die steilen Hänge und tauchte alles in fantastische Szenen.

Nach ein paar weiteren Meilen, als es schon fast zu dunkel zum Sehen war, suchte ich mir einen richtig wilden Platz aus um zu übernachten. Ich hatte gefallen am Cowboycamping gefunden. Es ist so einfach, wenn man sein Zelt nicht aufbauen muss. Das Essen wurde natürlich aufgehangen. Sicher ist sicher. Ich stellte meinen Wecker auf halb fünf und schlief ein.

Hinterlasse einen Kommentar