Tag 91

Fit und mit guter Laune starteten wir in den Tag. Direkt zu Beginn wanderten wir eine Anhöhe hinauf. Wir waren nicht weit gekommen, da begegneten wir…

…einem jungen Bären. Wir vermuteten stark, dass es der selbe Bär wie letzte Nacht war. Ich denke er hat unser Essen gerochen und kam deshalb in unsere Nähe. Das zottelige Fell hatte etwas von einem Stofftier meiner Meinung nach. Er wirkte sehr neugierig und alles Andere als scheu. Man darf trotzdem nie vergessen, dass es sich hierbei um ein wildes Tier handelt. Vorsichtshalber habe ich mich schnell nach allen Seiten umgeschaut, ob Mama-Bär vielleicht in der Nähe war. Er schien allein zu sein. Vorsichtig näherten wir uns. Als das Tier noch immer keine Anstalten machte davonzulaufen, holte Zero seine Bärenpfeife raus.

Der Trail führte uns weiter durch den Wald, vorbei an Geröllfeldern, kleinen klaren Flüssen und manchmal offenbarte er uns auch die eine oder andere Aussicht. Es wurde immer heißer und heißer. Schweiß lief mir von der Stirn. Ich versuchte mich etwas abzulenken, indem ich Hörbücher hörte. Das half dann ein wenig.

Alles schien so staubtrocken zu sein, als hätte es jahrelang nicht mehr geregnet. Wir machten ein paar Meilen weiter Rast und ich fand eine Feder, die auf den ersten Blick synthetisch aussah. Der orangene Schaft war sehr auffällig und gefiel mir. Ich fragte mich, welchem Vogel die wohl gehörte. Mir wurde wieder einmal bewusst, wie anders diese Gegend im Vergleich zu Mitteleuropa ist. Flora, Fauna, Kultur, Geographie. Einfach alles.

Es ging weiter durch bizarre aber wunderschöne Landschaften. Schritt für Schritt dem nächsten Ort entgegen. Sierra City erwartete uns.

Am frühen Abend gelangten wir zum Highway, der nach Sierra City führte. Ich überlegte kurz, wie wir am schnellsten ein Auto dazu bringen würden anzuhalten. Da sagte ich Zero, er solle den Arm ausstrecken und gut darauf achten den Verband zu zeigen. Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. 😉

Als wir dann vor Ort waren, gingen wir geradewegs zum „Zeltplatz“. Also der Zeltplatz war ein Parkplatz. Die Heringe gingen so gut wie nicht in den Schotterboden rein. Insgesamt war der Ort recht ungemütlich. Überall lag Müll herum, rostende PKW Teile, Reifen, … Aber wir hatten einen Platz zum Übernachten und das reichte fürs Erste.

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