Ich hatte eine sehr unruhige Nacht, in der ich immer und immer wieder aufwachte. Vermutlich war der Untergrund, auf dem ich schlief, sehr uneben und setzte mir zu. Ich brauchte sagenhafte drei Stunden länger, als beabsichtigt. Mein eigentlicher Plan war es gewesen heute Abend nach Trout Lake zu kommen, dreiundzwanzig Meilen von hier. Doch diese Strecke war nun unrealistisch. Ich sah, dass es in zwölf Meilen eine Straße gab, die in die Stadt führte. Das war schon eher möglich.

Ich war noch nicht weit gekommen, da traf ich einen alten Freund wieder. Es war Nathan! Er kam mir aus der anderen Richtung entgegen. Wir freuten uns riesig. Es war mehr als einen Monat, vielleicht sogar fast zwei Monate her, seitdem wir uns das letzte mal sahen. Er war vor ein paar Wochen an die kanadische Grenze gefahren und lief nun südwärts, um seinen Trail komplett zu beenden. Wir unterhielten uns eine Zeitlang und machten uns dann wieder auf die Socken. Happy Trails Nathan!

Meine Mittagspause machte ich an einer Schotterpiste im Schatten eines Baumes. Ich stopfte mich mit Essen voll, dennoch hatte ich einiges übrig am Ende. Unnötige Schlepperei, die mir unnötige Schmerzen bereitete. Danach schlief ich etwas, döste vielmehr vor mich hin.


Wieder zurück auf dem Trail sah ich vermehrt kleine süße Froschbabys hüpfen und musste beim Gehen höllisch aufpassen. Die Kleinen sahen so hilflos und niedlich aus, dass ich schmunzeln musste. Kaum dass ich mich versah, stand ich schon auf der asphaltierten Straße. Ein Van kam vorbei und ein etwas untersetzter Mann sagte mir, dass ich ein gutes Timing hätte, er würde nämlich ‚Trail Magic‘ machen (also Proviant oder Geschenke für uns Wanderer). Es gab eisgekühlte Cola und Bier. An der Straße sammelte ich zwei Hände voll Huckleberries und aß sie, während ich auf ein Auto wartete.


Am Ende nahm mich ein Mann mit, der gerade in den Pilzen war. Sein Korb war randvoll. Er hielt am General Store in Trout Lake. Ich ließ mir im Laden alles erklären und man führte mich nach Hinten auf ein Stück Rasen, wo kampiert werden konnte. Dort saßen schon ein paar andere Wanderer. Ich traf schon wieder auf eine bekannte Person. Es war Bunny, mit der ich irgendwo vor Julien in der ersten Woche gelaufen bin. Ein freudiges Wiedersehen. Grüße an der Stelle, falls du das liest Bunny! 🙂
Mein straffer Zeitplan erlaubte es mir nicht, mich hier einen vollen Tag zu erholen. Morgen geht es zurück auf den Trail. Hurra… 😉