Tag 117

Voller Motivation startete ich in den sonnigen Morgen. Ich setzte mir ein ambitioniertes Ziel. In etwa sechsundzwanzig Meilen wartete der Stevens Pass auf mich, das nächste Etappenziel meiner Reise. Immer wieder ging es heute auf und ab. Manchmal hatten diese Steige ziemlich starkes Gefälle. Meine Kraft und Ausdauer wurden heute stark auf die Probe gestellt.

Früh, vermutlich beim Einpacken meiner Sachen, hatte mich unbemerkt ein Insekt gestochen. Zumindest bekam ich an der Einstichstelle eine rote schmerzhafte Schwellung. Ich hatte absolut keine Ahnung, welches Tier das verursacht haben könnte. Nach ein paar Stunden jedoch ging die Schwellung zurück. Nochmal Glück gehabt.

Ich wurde mit super Aussichten und Bombenwetter beschenkt. Der Trail viel in dramatische Schluchten ab, nur um wenig später wieder aufzusteigen. Die dabei entstandenen Eindrücke waren sondergleichen.

Kurz vor acht erreichte ich sehr erschöpft schließlich Stevens Pass. Der Weg hierhin war steinig und beschwerlich gewesen. Ich konnte Kontakt zu einem sehr netten Trail Angel aufnehmen, der mich an einem Parkplatz aufgabelte. Auf der Fahrt in Richtung Skykomish zogen dichte Wolken auf. Plötzlich goss es wie aus Kannen. Ich war heilfroh im Trockenen zu sitzen. Da ich noch keine Unterkunft hatte, erbarmte sich „Braveheart“ meiner und ich durfte in seinem Haus übernachten. Dort angekommen lernte ich gleich noch zwei weitere Wanderer kennen.

Stevens Pass

Unter der Dusche wusch ich meine verschmutzte Haut. Die Wärme fühlte sich göttlich an. Es gab ein richtiges frisch bezogenes Bett und das Wichtigste: ein Dach über dem Kopf. Draußen peitschte der Wind und Regentropfen liefen die Fensterscheibe hinab.

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