Tag 46

Heute bin ich regelrecht durch die Hölle gegangen. Davon ahnte ich jedoch nichts, als mein Tag wie jeder andere normal anfing.

Relativ früh morgens bin ich mit den Anderen losgewandert. Alles war perfekt, die Temperatur war noch im frischen Bereich, der Himmel war blau und der Sonnenaufgang wieder ein wahrer Hingucker. Während ich meines Weges schritt, kreuzten immer wieder vor mir kleine Häschen den Pfad. Sie rannten von einer Seite zur Nächsten und ich freute mich richtig, so viele Tiere zu sehen. 🙂

Dann kam ich von offenem Terrain in einen schönen, dichten Wald hinein. Der Schatten ließ mich aufatmen. Da tollten zwei Eichhörnchen über die Baumkronen und Äste. Ich beobachtete sie dabei, wie sie sich gegenseitig jagten.

Nach ein paar Meilen kam dann unverhofft ein weiterer Meilenstein. Sechshundert. Die Zahl wird ja immer größer!! 😉

Die Natur zeigte sich trotz dieser Kargheit von ihrer prächtigsten Seite. Doch ich konnte das kaum genießen. Ich hatte nämlich ein Problem, und zwar ein Großes. Meine Schuhe, nein eher meine Füße. Sie sind angeschwollen und vielleicht sogar gewachsen. Und so begannen meine Zehen vorn anzustoßen und die Schuhe rieben unangenehm seitlich gegen meine Füße. Die einzige Lösung, die mir einfiel: meine Flip Flops. Und so begann die Odyssee.

Es fühlte sich ein bisschen so an, wie wenn man am Strand laufen würde. Mit ein paar Unterschieden, versteht sich. Da war kein Meer und ich hatte eine ordentliche Ladung hinten auf dem Rücken. Ich wurde langsamer und das Gehen wurde an sich auch schwieriger. Doch wenigstens konnte ich wieder laufen.

So schaffte ich es noch die letzten fünf Meilen des Tages bis zu einer Straße, an der viele Wasserkanister für uns aufgestellt wurden. Dort schlugen wir auch unser Lager auf. Meine Füße brannten vor Schmerz, überall hatte ich kleine oder größere Wunden. Ich wusste nicht einmal, wie ich die nächsten fünfunddreißig Meilen bis nach Ridgecrest schaffen sollte. Doch darüber wollte ich mir nicht den Kopf zerbrechen.

4 Kommentare zu „Tag 46

  1. Hallo Joschka, du bist so stark , trotz all deiner Strapazen wie Hitze, wunde Füße, Gepäck…… Ich verfolge immer noch mit größter Hochachtung deinen Weg und wünsche dir immer wieder die Kraft und den Mut , all das zu bewältigen. Möge dich deine Energie nie verlassen. Liebe Grüße Manuela Ertel

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  2. Hallo Joschka! Aus Italien lese ich ab und zu deine Berichte! Toll, was du schaffst! Und das Erdbeben und die Wüste und die Bären!!!! Halte durch! Hast unser aller Bewunderung! Die Mädels lassen grüßen! Heidi

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